Um 16:00 Uhr trafen wir am vereinbarten Treffpunkt in Rastatt ein und führten mit Rainer Wollenschneider ein kurzes Interview über unsere Arbeit durch und was wir in den Kasematten zu finden hoffen. Wir gingen dann gemeinsam mit dem Vorsitzenden Dieter Wolf und Vize Karl Schweizer, sowie Rainer Wollenschneider vom Historischen Verein Rastatt zusammen zu den Kasematten am Panoramaweg.

Dort unten bekamen wir direkt erste Eindrücke, wie das Leben hier gewesen sein muss. Herr Wolf und Herr Wollenschneider erzählten uns in der Wachstube direkt neben dem Eingang etwas über die Kasematten. Viele sind durch die Bedingungen dort unten (Schlafen auf dem blanken Boden ohne Heu, Kälte, Feuchtigkeit, Typhus etc.) gestorben, aber auch etliche wurden dort hingerichtet. Eine Geschichte interessierte uns besonders. Die Geschichte von Josef Kilmarx, einem Rastatter, der direkt außerhalb der Kasematten erschossen wurde. Josef Kilmarx war einst Soldat gewesen und wurde wegen Meuterei zum Tod durch Erschießen verurteilt. In seinen Abschiedsbriefen konnte man lesen, dass er nicht wusste, warum man ihm Meuterei vorwarf und er es nicht verstehen konnte. Er wird vermutet, dass man an ihm ein Exempel statuieren wollte und neben Franzosen und anderen, eben auch Rastatter dort exekutierte, wenn es nötig war. Man kann ihn als Bauernopfer bezeichnen.

Die Kasematten waren mit Minenschächten versehen, die man bei Belagerung sprengen konnte, falls der Feind auf den Mauern stand. Josef Kilmarx und ein paar andere Insassen wagten eines Tages die Flucht durch einen dieser Minenschächte. Dieser stürzte jedoch ein und Kilmarx wurde dabei schwer verwundet. Noch am selben Tage erschoss man ihn ausserhalb der Kasematten. Diesen Bereich nahmen wir später genauer ins Visier.

Von der Wachstube aus starteten wir mit der Führung durch die Kasematten. Sandra äußerte bereits in der Wachstube, dass sie berührt wurde und Schmerzen empfand. Als wir dann durch die langen Gänge liefen, hatte man das Gefühl, von allen Seiten beobachtet zu werden, wir hörten Schritte hinter uns und an einer Stelle, genauer gesagt am Hinterausgang der Kasematten bei der Latrine, hörten Anke und Sandra ein „Keuchen“, was wir später in diesem Bereich auch noch als EVP verzeichnen konnten. Nach der Führung und einer Stärkung haben wir dann gegen 20:30 Uhr mit der Untersuchung begonnen.

Schon auf der Treppe nach unten in die Kasematten hörten Sandra und Volkmar Schritte hinter sich auf der Treppe und kurz danach ging in der kompletten Anlage das Licht aus, was ziemlich unheimlich war. Anke und Sandra sahen kurz darauf am Ende des Ganges, wo sich der besagte Minenschacht befand einen Schatten von links nach rechts und wieder zurück huschen. Der Schatten schien dort an einem Durchgang stehen geblieben zu sein und zu „wippen“ (Kopf vor und zurück). Die Wachstube direkt neben dem Eingang diente uns als Basis für unser Equipment und wir stellten unsere Koffer dort auf Bierbänke. Die Kameras bauten wir einmal am Minenschacht, am Eingang, im Hauptgang und ein einem anderen Gang auf, wo wir die meiste Aktivität vermutet hatten. Wir machten nochmal einen kleinen Rundgang und an manchen stellen schlug der Gauss Master von Sandra aus, was nicht von der Beleuchtung kam, denn wir hatten die Stromquellen vorher mit den Geräten getestet, wie weit diese abstrahlten. Wir gingen auch zum Minenschacht und Sandra ging zusammen mit Anke in den Schacht, um einmal nachzusehen, was dort ist. Auf einmal hörten wir vor uns Schleifgeräusche und Knacken im Schacht. Wir entschieden uns, dort zu beginnen und holten das Equipment. Zurück in der Basis, rüsteten wir uns aus und begaben und auf den Weg zurück zum Minenschacht, wo Josef Kilmarx verletzt wurde.

Marion legte im Hauptgang an einer Lampe das Smartphone ab und aktivierte die App DreamTalk. Unser erstes EVP konnten wir darüber später, als wir weiter weg waren, verzeichnen. Sandra wollte an einem der vorderen Minenschächte Fotos machen, als ihre Kamera leere Batterien anzeigte und dann gar nicht mehr einzuschalten war. Die Batterien waren neu!! Erst als wir uns ein Stück entfernten, so circa eine Minute später, waren die Batterien wieder voll!!

Am Minenschacht starteten wir mit unserem Sit in.  Nachdem wir den Entitäten Fragen gestellt hatten, schalteten sich die Bewegungsmelder auf einmal an und das Bild auf der Kamera wurde diesig. Auf Volkmars Frage nach Josef bekamen wir ein „Hier“ als Antwort  und auf einmal sahen wir Dunstschwaden auf der Kamera. Die ganze Zeit über konnte man keinen Dunst erkennen, auch nicht beim Ausatmen. Als wir dann die Spirit Box ausprobierten, hörten wir aus dem Gang rechts von uns ein Poltern / Knacken und wir sind dann in diesen Bereich gegangen, der in der Nähe des Hintereinganges lag. Dort bekam Anke ein EVP in Form eines „Keuchens“. Nachdem dort keine weiteren Vorkommnisse waren, sind wir wieder zurück zur Basis und von dort aus in den anderen Bereich hinter der Basis gegangen, um auch dort einmal nachzuschauen.

Wir kamen zu einem weiteren Raum ähnlich der Wachstube mit einem Modell der Kasematten und verschiedenen Bildern an der Wand. Auf einmal hörten wir alle einen lauten Schlag und dachten zuerst, dass jemand oben an der Tür war. Im Selbsttest konnten wir aber dieses Geräusch nicht wieder erzeugen und das Diktiergerät von Marion, welches dort in der Wachstube lag, hat das Geräusch in unmittelbarer Nähe aufgenommen. Auch war nichts umgefallen und wir sind uns alle soweit einig, dass dieses Geräusch nicht zur erklären war und wir vermuten, dass eine Entität dort eine der Bierbänke bewegt hatte. Leider hatten wir in diesem Raum keine Kamera aufgestellt, was uns im Nachhinein ärgert.

Zum Abschluss sind wir alle noch einmal nach oben vor die Tür und haben dort die Spirit Box ausprobiert. Wir bekamen auch unsere Namen teilweise bestätigt und auch den Entitäten schien es zu gefallen, nach draußen zu können. Marion erwähnte, sie können rauskommen, worauf wir die Antwort „Wie denn?“ bekamen und als Marion sagte: „Na durch die Tür“ kam ein „Danke“. Nach der Spirit Box Session haben wir die PU dann beendet.

Fazit:
Diese Untersuchung war für uns mehr als spannend, da wir so überhaupt keine Ahnung hatten, was uns dort unten erwartet. Wir sind voller Neugier an die Arbeit gegangen und wurden am Ende doch sehr überrascht. Die anfängliche Enttäuschung über keinerlei Ausschläge auf K-II und Spirit Box war schnell verschwunden, als wir die ersten Ereignisse hatten. Später als wir dann mit der Auswertung begonnen haben, konnten wir einiges auf den Überwachungskamera entdecken. Die Kamera am Eingang zeigte uns einmal eine Lichtanomalie, was von keiner externen Quelle hätte verursacht werden können, weil wir oben rechts vor dem Eingang waren und niemand unten war.